Mücke

Vielleicht werden mich einige für verrückt halten, aber heute ist der Geburtstag von meinem ersten Hund Mücke, die leider 2005 verstorben ist. Das ist für mich natürlich kein Grund an ihrem Geburtstag nicht an sie zu denken (mit Tränen in den Augen und einem Lächeln auf den Lippen). :-)

Es wäre ihr 18. gewesen.

Mücke kam in mein Leben als ich 9 Jahre alt war, als ein 8 Wochen altes Wollknäul und hat mich durch alle Höhen und Tiefen begleitet, ist zusammen mit mir groß geworden. Sie war dabei als ich meine Schulabschlüsse machte, sie hat mich in meinem ersten Jahr an der Uni begleitet, sie hat mit mir meinen Führerschein erlebt und danach unsere unzähligen Ausflüge. Durch sie habe ich meine damalige beste Freundin kennen gelernt.

Wir haben uns ohne Worte verstanden, bis zum Schluss.

Sie war der tollste Begleiter, den sich ein Kind wünschen kann und die beste Freundin, die ich je hatte und vielleicht haben werde.
Also wieso sollte ich nicht an so einem Tag an sie denken. :-)

Happy Birthday Mücke.

Nur ein Hund?

Von Zeit zu Zeit sagen Leute zu mir „wach auf, es ist nur ein Hund!“ – sie verstehen nicht, warum man diese Wege zurücklegt, so viel Zeit und Gefühle investiert, oder die Kosten auf sich nimmt, die „nur ein Hund“ mit sich bringt. Manche meiner stolzesten Momente verdanke ich „nur einem Hund.“

Viele Stunden sind vergangen in denen meine einzige Gesellschaft
„nur ein Hund“ war, aber ich fühlte mich nicht ein einziges Mal missachtet oder allein. Einer meiner traurigsten Momente wurden durch „nur einen Hund“ hervorgerufen und an dunklen Tagen war es „nur ein Hund“, dessen freundliche Berührung mir Wohlbefinden und die Stärke, um den Tag zu überstehen, brachte.

Falls du auch denkst, es ist „nur ein Hund“, dann wirst du vermutlich auch Sätze kennen, wie „nur ein Freund“, „nur ein Sonnenaufgang“ oder „nur ein Versprechen“.

Es ist „nur ein Hund“, welcher das wesentliche aus Freundschaft, Vertrauen und purer unverfälschter Freude in mein Leben bringt.
„Nur ein Hund“ ruft in mir das Mitleid und die Geduld hervor, die mich zu einem besseren Menschen macht.
„Nur ein Hund“ bringt mich dazu früh aufzustehen, lange Spaziergänge zu machen und sehnsüchtig in die Zukunft zu blicken.

Deswegen ist es für mich und den Menschen wie ich es bin eben nicht „nur ein Hund“, sondern eine Verkörperung aller Hoffnungen und Träume für die Zukunft, geliebte Erinnerungen und der pure Genuss der Gegenwart.

„Nur ein Hund“ zeigt was gut an mir ist und lenkt meine Gedanken ab. Ich hoffe die anderen Menschen können eines Tages verstehen, dass es nicht „nur ein Hund“ ist, sondern etwas, dass mir Menschlichkeit verleiht und mich zu mehr macht als nur „ein Mensch“.

Also wenn du das nächst Mal den Satz „nur ein Hund“ hörst, dann lächle, weil sie es „nur“ nicht verstehen. Wenn du in seine Augen blickst, lässt du all deine Ängste, Sorgen, Traurigkeit und Probleme zurück, denn Hunde geben uns die Flügel, die wir nicht haben und niemals haben werden.

Richard Dehmel (1863-1920)